WorkshopsInnovation; Innovationsmanagement; Fragezeichen; Hirn; Neuerungen;

Innovation: Die sieben Fragen, die du dir stellen solltest

Innovation; Innovationsmanagement; Fragezeichen; Hirn; Neuerungen;

von Christoph Jordi

Whatsapp

Kreativität und Neuerungen sind lernbar. Es braucht Mut. Mut auszuprobieren und Mut zu scheitern. Es gibt klare Muster und Leitfragen, die uns dabei helfen, auf dem Weg zu neuen Lösungen möglichst gute Fehler zu machen.

Im Moment bin ich gerade im Silicon Valley. Auf einer Wahlfahrt zu den Trends von Morgen. Die Priester heissen Google, Cisco, Oracle, Apple oder Autodesk. Die Steve Jobs der Zukunft gehen in Schulen wie die Draper University und arbeiten im Hero City ColabSpace in San Mateo. Universitätsabschluss gibt es keinen, dafür 6 Monate Drill mit Mentoren wie Elon Musk von Tesla, Tony Hsieh von Zappos oder Nate Blecharczyk dem Gründer von AirBnB. Und als Schlussprüfung muss die eigene Unternehmensidee bei Investoren vorgestellt werden. Das Motto der Schule: We want to change the world.

Innovationen gibt es seit der Urzeit. Zu den ersten gehörte das Feuer und der Pfeilbogen. Später kam das Rad. Wir waren heute zu Besuch bei Bill O’Connor von Autodesk. Was ist Autodesk? Eine innovative Softwarefirma. Software die plant, zeichnet und gestaltet: Produkte, Architektur, Design, Animationen. Die Kunden heissen Disney, BMW, Mercedes, Boeing, Airbus. Das Ziel dieser Firma ist es, amerikanisch unbescheiden, eine bessere Welt zu schaffen: Imagine, design and create a better world. Beim Besuch auf der Webseite von Autodesk merkt man rasch, dass diese Firma tatsächlich an vielen spannenden Innovationen beteiligt ist. Bill O’Connor hat sich sieben Leitfragen für neue Ideen im Bereich des Innovationsmanagements zurechtgelegt:

1. Was ist vorstellbar?

Sicher haben schon die Menschen in der Steinzeit gedacht, dass es cool wäre, zu fliegen. Der erste Schritt den Menschen zum Fliegen zu bringen, war gemacht.

2. Was können wir etwas mit anderen Augen sehen?

Feuer ist angsteinflössend, gefährlich und zerstörerisch. Feuer bringt aber auch Licht, Wärme und hilft beim Kochen.

3. Was können wir auf andere Weise nutzen?

Abfall ist nutzlos. Recycling heisst aber nichts anderes, als Abfälle für neue Zwecke zu nutzen.

4. Was können wir bewegen?

Sprache wird gesprochen. Bringen wird die Sprache aber als Schrift in eine neue Form, dann wird sie plötzlich sehr lange haltbar und kann transportiert werden.

5. Was können wir verbinden, damit daraus Neues entsteht?

Eine Traubenpresse mit einem Stempel verbinden? Daraus entsteht eine Buchpresse.

6. Was können wir an bestehenden Dingen verändern?

Ein bisschen spitzen und aus einem Stock wird ein Speer. Die Veränderung ist minimal. Die Wirkung beeindruckend.

7. Können wir etwas machen, dass es noch gar nie gab?

Tauschhandel war eigentlich ganz OK – solange man etwas tauschen konnte, das dem Handelspartner nützte. Dann kam jemand auf die Idee, Münzen zu prägen.

Innovation ist kein Hexenwerk. Sieben einfache Fragen genügen, um etwas in Gang zu bringen. Wer Apple etwas genauer studiert, der findet Antworten auf diese sieben Fragen. Immer wieder. Der iPod kombiniert bestehende MP3 Musikplayer mit intuitiver Bedienung, gutem Design und einem virtuellen Plattengeschäft.

Ergänzt man den Musikplayer mit einem mobilen Browser und der Funktionalität eines Mobiltelefons, hat man ein Smartphone.

Das Silicon Valley hat die Innovationen nicht für sich gebucht. Innovationen finden immer und überall auf der Welt statt. Im Silicon Valley ist der finanzielle Nährboden für neue Geschäftsideen einfach besonders gut.
Dazu kommt die amerikanische Begabung, mit grosser Überzeugung auch kleine Ideen gross zu verkaufen und der unbändige Mut, erfolgreich zu scheitern. Die meisten innovativen Geschäftsideen im Silicon Valley kommen nicht zufällig zu über 80% von Einwanderern. Die Goldgräber der Zukunft. Mittendrin haben wir auch Schweizer getroffen. Gehörst Du auch bald dazu?

Lesen Sie mehr dazu