Employer BrandingHomeoffice Influencer Checkliste für virtuelle Meetings Videokonferenzen

Wie Sie Mitarbeitende vom Botschafter zum Influencer machen

Homeoffice Influencer Checkliste für virtuelle Meetings Videokonferenzen

von Dejan Popovic

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Hotels, hippe Modehäuser oder Kosmetikhersteller reissen sich um sie, um die Bekanntheit und Attraktivität zu steigern: die sogenannten Influencer. Der Trend der Influencer auf Social Media macht auch vor dem Recruiting und Employer Branding nicht Halt. Und das zu Recht! Denn Unternehmen können Mitarbeitende gezielt als Influencer einsetzen, um Nachwuchstalente und Fachkräfte zu erreichen.

Grundsätzlich sind alle Mitarbeitende und Führungskräfte – ob bewusst oder unbewusst – Botschafter eines Unternehmens. Sie prägen mit ihrem Handeln und Verhalten das Image und die Reputation. Dabei werden sie in den Augen der Anspruchsgruppen als glaubwürdige Informationsquelle betrachtet und wahrgenommen. Stellen Sie sich vor, im Tram beklagt sich jemand lautstark über seinen Arbeitgeber. Da sinkt doch die Lust gleich, da einkaufen zu gehen oder sich da zu bewerben.

Mitarbeitende sind Verbündete

Deshalb ist es umso wichtiger, den Stolz der Mitarbeitenden zu wecken, um am Erfolg des Unternehmens beizutragen. Schulen Sie Ihre Mitarbeitende zur Marke und den Unternehmenswerten, denn je mehr die Mitarbeitenden über die Werte und Positionierung wissen, umso stärker fühlen sie sich mit dem Unternehmen verbunden und desto bessere Botschafter werden sie sein.

Geschulte Botschafter können an den verschiedensten Kontaktpunkten zum Einsatz kommen. Am Empfang des Firmensitzes, an Hochschulmessen und Konferenzen, an Weiterbildungen, im Kundenkontakt – und natürlich auf Social Media. Doch gerade in der Online-Welt sollten Sie die Botschafter nicht sich selbst oder dem Zufall überlassen. Finden Sie zuerst heraus, ob der oder die Mitarbeitende das Zeug zum Influencer hat. Neben einer hohen Digital- und Kommunikationskompetenz besetzen Influencer ein Fachthema, um sich klar auf Social Media zu positionieren.

Vom Botschafter zum Influencer

Ein Influencer in einem Unternehmen ist, wer…

  • sich mit dem Unternehmen identifiziert und stolz darauf ist, etwas zum Erfolg beizutragen
  • Werte (vor-)lebt und erlebbar macht und als Vorbild handelt
  • die Glaubwürdigkeit für spezifische Themen besitzt und diese über Social Media einer breiten Personengruppe zugänglich machen kann

Voraussetzungen dafür sind…

  • Authentizität
  • eine gute Präsenz im Social Media Netzwerk
  • eine ausgeprägte Themenkompetenz
  • eine hohe Kommunikationskompetenz
  • andere zu begeistern und Geschichten zu erzählen

Mitarbeitende befähigen anstatt vorschreiben

Social Media beruht auf Interaktionen, Dialog und Austausch und prägt den Kommunikationsraum für Menschen und Organisationen im Allgemeinen. Durch die hochgradig digitalisierte und vernetzte Welt steigert sich die Komplexität und Dynamik. Diversität, Bekanntheit, Reichweite und Geschwindigkeit nehmen kontinuierlich zu.  Mehr Personen reden mit oder «hören» nur zu und positive wie auch negative Äusserungen werden in Sekunden viral verbreitet.

Das mag Unternehmen, vor allem die Kommunikations- und HR-Abteilung, verunsichern. Schliesslich verlieren sie so die Kontrolle und somit die Hoheit über die verbreiteten Inhalte. Doch mit Vorschriften und Verboten auf diesen Trend zu reagieren, ist unter den heute gegebenen Umständen ein falsches Zeichen. Vielmehr sollten Unternehmen die Chance der Vernetztheit und Schnelligkeit für sich nutzen und proaktiv reagieren. Binden Sie die Influencer in die Content-Planung ein. Vom Verbieten und Verhindern zum Animieren und Befähigen.

So setzen Sie Mitarbeitende als Botschafter ein

Die grössten Herausforderungen liegen in der Befähigung der Mitarbeitenden in der Rolle des Influencers und dem Spagat zwischen zulassen, anstossen und aktiv betreiben. Unternehmen können ihre Mitarbeitenden mit gezielten Massnahmen für den Umgang mit sozialen Medien sensibilisieren, schulen oder unterstützen. Das kann in Form von schriftlichen Tipps und Leitlinien, Webinaren oder Gruppen- und Einzelcoachings sein.

In Social Media Schulungen erlernen die Mitarbeitenden beispielsweise die Basics von Netzwerken wie LinkedIn und Xing. Sie erkennen das Potential von Social Media, wenn es beispielsweise darum geht, Stelleninserate zu teilen oder sich mit Peers zu verknüpfen. Motivieren Sie die Mitarbeitenden dazu, auch mal einen Fachartikel oder ein persönliches Highlight aus dem Arbeitsalltag mit Foto auf dem persönlichen Profil zu teilen. Jede und Jeder Mitarbeitende auf Social Media bietet eine Chance, das Unternehmen als attraktive (Arbeitgeber-)Marke zu positionieren und die eigene Expertise zu unterstreichen. Fakt ist: Ein authentischer Post eines Mitarbeitenden ist viel mehr Wert, als jede Hochglanzbroschüre.

Fazit

Mobilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden als Botschafter und Influencer. Schaffen Sie ein Umfeld, in dem alle Mitarbeitende offen kommunizieren können und sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden. Machen Sie alle Mitarbeitende fit für die digitale Kommunikation. Nehmen Sie Kommunikationsbefähigung als neue Aufgabe wahr, denn jedes Unternehmen hat Botschafter und Influencer – geplant oder nicht. Unternehmen tun gut daran, sich dessen bewusst zu werden, das Thema «Mitarbeitende als Influencer» strategisch anzugehen und gemeinsam mit den Mitarbeitenden dieses Potential zu nutzen.

Haben Sie schon Erfahrung mit der Arbeit mit Influencern im Employer Branding? Oder haben Sie noch Fragen zur Umsetzung? Ich bin gespannt auf Ihre Meinung und freue mich auf Ihre Kommentare und einen inspirierenden Austausch. Das kann hier im Kommentarfeld sein, via Mail an dejan.popovic@dodifferent.com oder bei einem Kaffee im D! Büro in Wiedikon.

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